So, jetzt bin ich auch krank! Halsschmerzen, Heiserkeit, Husten,Kopfweh (die Klimaanlage läßt grüßen!). Bin aber keineswegs gewillt, mich dadurch von dieser tollen Location ablenken zu lassen.

 

 

Wir werden hier wirklich liebevoll versorgt! Frühstück mit gebratenen Eiern, Kaffee, Maisbrot, Früchten. Abendessen nach Wunsch und sehr lecker!

Tatjana, unsere Wirtin, ist unglaublich darum bemüht, dass wir uns wohlfühlen. Sie wohnt mit ihren zwei Kleinkindern im Haupthaus, es gibt verschiedene Angestellte, die verschiedene Aufgaben haben, tagsüber da sind und abends wieder gehen (glaube ich zumindest). Bettina, die immer noch an ihrer Magen-Darmgeschichte rumlaboriert, wird mit Hühnersuppe versorgt, Pilar, die permanent etwas zu meckern hat wird ebenfalls umgarnt.

 

 

Ich mit meiner Erkältung bin dankbar, dass man mir etwas Ruhe gönnt und Ulrike ist sowieso mit ihrer Kamera unterwegs.

 

 

Pilar ist nicht zufrieden. Also macht Ulrike mit ihr gleich am nächsten Tag einen Ausflug nach Minca. Tatjana fährt die beiden mit ihrem Allradfahrzeug zu Pilars Auto und von dort fahren sie weiter. Wir befinden uns im höchsten Küstengebirge der Welt und Minca ist durch die gut erreichbare Lage touristisch relativ gut aufgemacht und daher gut besucht. Zumindest erzählt uns das Ulrike am Abend, als wir uns wieder treffen und jammert über die Unattraktivität ihres Ausfluges.

 

 

Bettina und ich entschließen uns, ein bisschen spazierenzugehen und im Fluss zu baden. Allerdings gibt es keine Wege und Pfade, alles ist felsig, zugewachsen und unerschlossen, so dass wir erstmal nachfragen, was ein guter Weg für uns wäre. Daraufhin schnappt sich Omar, das bäuerliche Faktotum des Hauses, seine Machete und führt uns durch den Wald.

(Natürlich gibt es Pfade!

Nur für Uneingeweihte nicht zu erkennen…).

 

 

Wir wandern entlang des Rio Minca, vorbei an einzelnen Anwesen (sowohl kleine Bauern- als auch Wochenendhäuschen), durch einen unglaublichen, nur an wenigen Stellen berührten Wald zu einem kleinen Becken an einem kleinen Wasserfall, wo uns Omar zurücklässt, dass wir in Ruhe baden können.

 

 

Er wartet bei befreundeten Nachbarn, wir sollen uns bemerkbar machen, wenn wir fertig sind.

Wir genießen die Ruhe, das glasklare Wasser mit den Fischen, Fröschen, Kaulquappen. Wir sehen viele Vögel, wir beobachten einen Greif beim Jagen, wir sonnen uns, wir quasseln, wir baden und wir erholen uns.

 

 

Irgendwann pfeife ich durch die Finger und Omar erscheint oben am Ufer und winkt uns hoch. Wir klettern den Pfad nach oben und landen bei einem kleinen Bauernhaus, wo wir sehr freundlich aufgenommen werden.

 

 

Ich bekommen Kaffee, man spielt Musik für uns, man zeigt uns die Nutztiere (eine sehr angenehme Geschichte übrigens, nach all den riesigen Geflügelfarmen, an denen wir vorbeigefahren sind und bei deren Anblick wir alle in Schweigen versunken sind, auf jeden Fall wir Tierärzte).

 

 

Glückliche Schweine, Truthähne, Hühner, ein alter Arbeitsesel in Pension.

 

 

Wir verbringen den restlichen Nachmittag auf dem Bauernhof und werden dann von Omar über einen anderen (etwas schwierigeren) Weg wieder nach Hause gebracht.

 

 

Als wir abends am Lagerfeuer davon berichten, wird beschlossen, am nächsten Tag ebenfalls einen Badetag einzulegen.

 

 

Leider ist Pilar nicht unbedingt die Wanderqueen und Ulrike durch ihre Höhenangst auch nicht die Beste beim Rumklettern, also bleiben wir in der Nähe des Glampingplatzes und haben dort Spaß!

 

 

Während Pilar (im hüfthohen Wasser) in Panik vor dem Ertrinken gerettet werden muss, lacht sich Bettina einen Gigolo an, mit dem sie dann mal eben hinter dem Wasserfall verschwindet! (Hab natürlich sofort Adrian, ihrem Mann, eine Message geschickt und gepetzt, wo kommen wir denn sonst hin!!)

 

 

Alles in allem ist dieser Platz ein perfekter Platz. Und Glamorous Camping allemal.

Wir erholen uns von unseren Wehwehchen, Ulrike macht tolle Fotos, wir können (unter Lebensgefahr) einen Hund retten (aber dies ist nochmal eine ganz andere Geschichte).

Wir Drei machen schöne kleine Wanderungen, genießen die Natur und weg von der Zivilisation, weg von Lärm, Smog, Hektik und Mainstreamtourismus lernen wir nette Leute und ganz andere Arten zu leben kennen und wir haben ganz viel Spaß.