Wir fahren entlang der Straße die nach Puerto López führt, zum größten agroökologischen Park Lateinamerikas. Wir wissen nicht so genau was uns erwartet, aber schon beim Passieren des Wächters am Eingangstor drängt sich wieder der Gedanke auf, dass hier jemand Geld vergraben musste.

 

Die Anlage hat einen touristischen Part. An einem wirklich sehr großen künstlich angelegten See gibt es Strandhütten und Restaurants, Bademöglichkeiten und Wasserspaß für Kinder, Ausflugsfahrten mit dem Boot. Alles gepflegt und ansprechend hergerichtet, jedoch kaum besucht. Beim Anblick der wenigen Menschen ist man versucht sich zu fragen, ob es engagierte Statisten sind, die der Anlage Wahrheitsgehalt verleihen sollen.

 

Wir buchen eine Fahrt in einem kleinen Touristenbähnchen. Durch eine üppige Landschaft llanerer Flora und Fauna der kolumbianischen Orinoquía gelangen wir in ein indigenes Reservat, was vom Tourismus lebte, aber seit Corona nicht mehr bewohnt wird.

 

 

Ein anderer Bereich beherbergt Orinoco Krokodile, die in Zusammenarbeit mit der Universität in ein Zuchtprogramm eingebunden sind und relativ gut abgeschirmt werden.

Die Tierart ist durch menschlichen Eingriff gefährdet und soll vom Aussterben bewahrt werden. Das Orinoko-Krokodil gehört zu den großen Krokodilarten und kann eine Körperlänge von sechs Metern und mehr erreichen!

 

 

Riesige, wirklich riesige Ungeheuer erwarten uns in stehenden, von Pflanzen bedeckten Gewässern bewegungslos. Der Guide sagt, man hat Glück, wenn man eines sieht, denn sie bewegen sich nur alle paar Stunden und ohne Bewegung erkennt man sie eigentlich nicht im Wasser.

 

Und tatsächlich, sie gleichen im Wasser liegenden und mit Moos bewachsenen Baumstämmen. Ich konzentriere mich und zufällig erlebe ich den tiefen Atemzug eines dieser Wesen, so dass ich dann auch dessen Umriss erkenne. Furchteinflößend reicht nicht als Beschreibung dieser Giganten.

 

 

Diese kleine Safari ist wirklich sehr beeindruckend und auch lehrreich (wir erfahren viel über die Tiere und ihr Umfeld).

 

Ulrike verwickelt unseren enthusiastischen Führer in ein Gespräch, lässt durchblicken, dass wir Tierärzte sind und zeigt ihm ein paar Fotos auf ihrer Kamera, die sie geschossen hat. Daraufhin führt er ein Telefonat und teilt uns mit, dass wir ein Stück weiter fahren sollen, zu einem Hotel. Dort sollen wir nach Nuria fragen, der Hausdame, ihr das Empfehlungsschreiben aushändigen, was er verfasst hat und sie wird uns Zutritt zu einem kleinen Privatzoo gewähren, in dem wir nach Herzenslust fotografieren dürften.

 

 

Das machen wir natürlich gerne und wir fahren in unserem Wagen in die beschriebene Richtung. Dann sind wir erst einmal geblendet! Ein großes Luxushotel mit diversen Nebengebäuden tut sich vor uns auf.

 

 

Es ist wunderschön, im ursprünglichen Stil gebaut, mit weitläufigen, herrlichen Gartenanlagen mitten in der Natur. Man würde nie hierherfinden ohne zu wissen, was man sucht. Wir setzen uns erst mal in die Lounge und trinken Bier.

 

 

Auch hier sind nur vereinzelt Gäste. Nebenher führt uns Nuria in das kleine Tiergehege, in dem es Wasserschweine, Tapire und diverse Schildkröten gibt. Endlich kann sich Bettina ausgiebig mit Wasserschweinen belustigen! (Diese Riesenmeerschweinchen sind wirklich sehr einnehmend, muss ich sagen. Sie holen sich Streicheleinheiten und werfen sich auf den Rücken, wenn man sie krault, wirklich herzallerliebst.)

 

 

Beim Umherstreifen erfahren wir, dass nur die eine Hälfte des Haupthauses für den Hotelbetrieb vorgesehen ist, die andere ist privat und bewohnt. Wir bereuen, nun keine Zeit mehr zu haben, um ein paar Tage zu bleiben, denn hier vereinen  sich Luxus und Natur,

eine perfekte Location 

für Urlaub in den Llanos (aber wir kommen ja sicher nochmal wieder!).