Heute ist unser letzter Tag in Eware. Wir packen, zahlen und frühstücken schon frühmorgens. Cristian wartet am Steg, verstaut das ganze Gepäck und wir fahren  ca. 1,5 Stunden flussabwärts durch den Amacayacun NNP nach Mocagua.

 

 

Wir marschieren wieder durch  feuchtheißen Regenwald und Schlamm mit einem indigenen Führer der ein klein wenig zu schnell für uns ist.

 

 

Unser Ziel ist die Stiftung Maikuchiga, eine Auffang- und Auswilderungsstation für (hauptsächlich) Primaten. Die Siedlung, die ursprünglich von Affenjagd und Wildtierhandel lebte, bietet heute – unter fachkundiger Anleitung einiger hochengagierter und ehrenamtlicher Einheimischer – eine Sammelstelle für konfiszierte und verwaiste Affen.

 

 

Leicht abgekämpft gelangen wir dann ein ganzes Stück außerhalb der Siedlung an die Sammelstelle. Wir werden vom verantwortlichen Leiter bereits erwartet und bekommen eine gute Einführung und viele interessante Informationen.

 

 

Die Tiere werden an Ort und Stelle langsam des Menschen entwöhnt und für die Auswilderung vorbereitet. Dabei wird darauf geachtet, dass nur Tiere in die Wildnis gelangen, die auch wirklich in diesem Biotop heimisch und artenrein sind, um einer Vermischung mit Unterarten, die an anderen Orten des Regenwalds vorkommen, vorzubeugen.

 

 

Wir verbringen geraume Zeit bei den Tieren im Wald und wir retten wieder ein bisschen Regenwald (durch eine kleine Geldspende) und dann werden wir ins Dorf zurück geleitet, wo bereits ein Essen auf uns wartet.

 

Ein tolles Essen an einem tollen Platz!

 

Der weitere Plan ist, das Schnellboot nach Leticia am Landungssteg von Mocagua zu besteigen, wenn sich auch keiner wirklich sicher ist, ob es hier hält oder nicht.

Man sagt uns, sobald wir Motorengeräusch hören und die Silhouette eines blauen Bootes sähen, mögen wir mit den Armen fuchteln und man hole uns dann ganz sicher ab.

Wir verabschieden uns von Cristian (der uns sehr ungern alleine lässt muss ich sagen), aber unser Gepäck auslädt und irgendwann geht.

Und dann warten wir.

 

 

Die Zeit vergeht, der eine oder andere Regenschauer auch. Noch mehr Zeit vergeht und wir fangen langsam an zu bezweifeln, ob auch tatsächlich ein Boot kommen wird. Dann füllt sich aber plötzlich der Steg mit Menschen aus dem Dorf und wir beginnen bereits unsere Sachen zu packen, als ,man uns klarmacht, dass das Boot (welches wir jetzt auch in der Ferne sehen), in die andere Richtung fährt. Das Boot nach Leticia würde schon noch kommen.

Stunden später kommt es auch.

Ein Ersatzboot, wie wir erfahren, da das reguläre Schnellboot voll gewesen war und man ein zusätzliches organisieren musste. Es sind auch nicht viel Leute drauf, wir freuen uns schon, dass wir dieses Mal soviel Platz haben, als sich herausstellt, dass der Kapitän ein Irrer ist, der mit höchstmöglicher Geschwindigkeit durch den mit Treibgut übersäten Fluss rast. Es braut sich ein Sturm zusammen (möglicherweise ist das der Grund für seine Eile), es wird dunkel und windig, die Planen werden zugezogen, draußen tobt der Regen.

Wir sitzen quasi im Finstern, halten uns fest, vertrauen darauf, dass diese Leute schon wissen, was sie tun und dann sind wir auch schon in Leticia.

 

 

Wir beziehen unser Hotel, drehen noch eine kleine Runde durchs Viertel und fallen dann völlig erledigt in die Betten.