Es war von Anfang an geplant, musste aber bis zum Wochenende warten, bis alle Zeit hatten.
Unser Willkommensfest!
Ulrike hat ihren Freundeskreis mobilisiert – alles Tierärzte und Musiker übrigens, die meisten beides – um den Besuch ihrer alten Freundinnen (der immerhin und wie erwähnt seit 30 Jahren überfällig war) gebührend zu feiern.
Die Location ist das Haus einer von Ulrikes Schwägerinnen nebst Mann, in einer schönen ländlichen Gegend am Stadtrand. Es soll gegrillt, musiziert und getanzt werden.
Der Morgen fängt recht turbulent an, es gibt einen Überfall in der Nachbarschaft, genauer gesagt genau auf der anderen Straßenseite, mit Messerattacken, großem Geschrei, Flucht und Verfolgung.
Echt was los hier!
Wir müssen uns kurz von dem Schrecken erholen, dann ist Einkaufen und Vorrichten für den Abend angesagt.
Am frühen Nachmittag kommen schon die ersten Besucher, und fahren mit verschiedenen Autos zu Héctors jüngster Schwester, wo das Fest stattfindet.
Während alle geschäftig Vorbereitungen treffen, machen Bettina und ich mal wieder einen Spaziergang und erkunden die Gegend (wobei wir uns auch gleich Ärger eingehandelt haben, weil wir zu lange an einem kleinen verwahrlosten Häuschen innegehalten hatten und zu allem Übel auch noch die hauseigenen Rinder fotografieren wollten…es half nur noch rasche Flucht und absolutes Stillschweigen, um Unheil vorzubeugen…)
Als wir zurückkommen sind schon etwa 15 Leute eingetrudelt. Ulrike stellt uns offiziell allen vor, wir sind natürlich Attraktion, und dann werden recht zügig die Musikinstrumente ausgepackt und aufgebaut und das Essen vorbereitet.
Wir werden ausgefragt und jede Möglichkeit einer polyglotten Kommunikation wird ausgeschöpft.
Und dann wird einfach ein paar Stunden mit Leidenschaft musiziert, eine bestimmte Variante der hiesigen Folklore, emotional, klar und mitreißend. Es wird getanzt, getrunken, gegessen…
Ich bin überhaupt noch nicht angekommen in der kolumbianischen Sprache und so schön der Abend ist, so anstrengend ist die Präsenz. Auch Bettina ist ziemlich erledigt.
Irgendwann löst sich die Gesellschaft auf und bis wir zusammengepackt haben und zuhause sind, ist es weit nach Mitternacht!
Wir sind ganz beseelt von der Freundlichkeit und Herzlichkeit, die uns entgegengebracht wurde. Ulrikes Freunde haben uns als Ulrikes Freundinnen einfach kompromisslos in die Arme geschlossen.
Wir haben jetzt Freunde in Kolumbien!
Wer mehr von Ulrikes Freunden hören will, hier Doris mit Familie!