Es ist 7.15h morgens und ich bin wach, geduscht und sitze schon beim Kaffee! (Die Metamorphose zum Frühaufsteher scheint eingeleitet zu sein).

Ulrike ist am Putzen, Bettina schläft noch.

 

Seit Ulrike nicht mehr arbeitet lebt sie mit Héctor hier. Die Jahrzehnte zuvor hat sie wochentags in Bogotá gearbeitet und gelebt und ist an den Wochenenden hierher gefahren. Héctor und seine Geschwister sind in dieser Stadt geboren und aufgewachsen.

Wir planen einen Tagesausflug zu viert, um die Stadt und ihre Umgebung kennenzulernen. Es ist sehr interessant, weil sich Ulrikes Vergangenheit, Gegenwart und (eventuell auch) Zukunft in Bildern vor uns entfaltet.

 

 

Zum Mittagessen fahren wir in einen anderen Ort, „wo das Fleisch sehr gut ist“. Wir essen Fleisch mit Sättigungsbeilage.

An dieser Stelle ein Wort zur kolumbianischen Gastronomie.

Ein Essen besteht aus Fleisch, in der östlichen Ebene vorzugsweise aus Rindfleisch (Färse oder Kalb), was mindestens von zwei Sorten Kohlenhydraten begleitet wird. Zur Auswahl stehen Yuca, Reis, Kartoffeln, Kochbananen, Arepa (eine Art Fladen aus Mais oder Reis).

Als Snack zwischendurch gerne ein Reisbrot (aus Reis und Quark, sehr gewöhnugsbedürftig), ein Yuca-Brot, ein Maisbrot? Oder, wenn es einer gewissen Abwechslung bedarf, wäre auch ein Sancocho zu bekommen, eine Brühe aus Fleisch (jeglicher Art), mit Yuca, Mais, Kartoffeln, grünen Kochbananen, reifen Kochbananen, Yamswurzel….hab ich was vergessen?

Kurz gesagt, die gastronomische Vielfalt dieses Landes ist ein Paradies für jeden Diabetiker!

Und natürlich (als Typ 1 Diabetiker!)

 

freue ich mich auf  jede Mahlzeit!

 

 

Abends sitzen wir bei Rotwein – eine teure Rarität, die wir uns geleistet haben – auf Ulrikes winziger Terrasse und Ulrike erzählt. Gefühlt sind wir die letzten 40 Jahre durchgegangen und hier, vor Ort, wird alles, was wir schon kannten oder vergessen hatten oder noch nicht wussten, lebendig ,vertraut, real und spannend.