Den Flug haben wir beide gut überstanden. Wir haben Filme geschaut, Wein getrunken, Snacks gegessen und es uns gut gehen lassen. Geschlafen haben wir nicht. Was aber, in Bezug auf die Zeitverschiebung, auch die bessere Option war.

 

 

 

Bei der Gepäckausgabe sehen wir Ulrike durch die Glasscheibe! Bei ihr sind Aurelio, einer der Hunde ,die wir bis dato nur virtuell kennen und Miguel Ángel, Ulrikes ältester Ziehsohn, den wir nur aus Erzählungen kennen. Hund und Mann erweisen sich als nett und sympathisch und schon kurz nach der Begrüßung sind wir uns recht vertraut.

 

Es ist nicht so, dass wir uns in den letzten paarundvierzig Jahren aus den Augen verloren hätten! Wir hatten mehr oder weniger regelmäßig unsere virtuellen „Mädelstreffs“. Und in den letzten Jahren haben wir uns auch regelmäßig live getroffen, vorzugsweise in Paris, wo eine sehr gute Freundin von uns wohnt, die wir gerne besuchen. Aber eben immer in Europa. Kolumbien ist unser gemeinsames Novum dieses Jahr.

 

Quintaparedes, das Viertel in dem Ulrike wohnt, liegt nicht allzu weit vom Flughafen entfernt. Wir fahren mit dem Taxi, Migue schleppt die Rucksäcke. Wir erklimmen den 4.Stock und uns wird ziemlich schlagartig bewusst, dass diese Stadt auf einer Hochebene von über 2.600 Metern liegt. Leicht japsend übertreten wir die Schwelle und…was soll ich sagen? Diese Wohnung, in der wir uns virtuell schon Dutzende von Malen aufgehalten haben, sieht live natürlich völlig anders aus!

Was aber letztlich keine Rolle spielt, sondern lediglich die adaptive Flexibilität etwas fordert. Wir beziehen unsere Zimmer, Bettina und ich schlafen gemeinsam in einem Raum, begeben uns auf die Terrasse und quatschen bei Sekt und Snacks die halbe Nacht durch. Damit hatten Bettina und ich unsere 24 Stunden Wachsein erfüllt und den Jetlag weitgehend umgangen.

 

Wir sind angekommen!