Ausflug in die umliegenden Berge.

Noch beim Hochfahren schreit Bettina von hinten plötzlich STOP!

Und tatsächlich. Auf der Wiese neben uns läuft ein junger Riesenameisenbär in aller Seelenruhe auf Nahrungssuche am Hang entlang. Wir springen aus dem Wagen und beobachten das Tier.

 

 

Das ist schon recht spektakulär für uns und katapultiert uns ziemlich schlagartig in die Exotik dieser neuen Welt. Waren wir bis jetzt eigentlich mehr auf unser Wiedersehen und auf Ulrikes Umfeld fixiert, wird uns plötzlich klar, dass wir im nichteuropäischen Ausland sind. Auch auf mich wirkt dieses Tier elektrisierend. Es ist sehr groß, sehr fremdartig und doch so sehr zuhause auf dieser seiner Wiese, dass wir eine ganze Weile verharren und einfach nur zusehen.

 

 

Danach fahren wir noch ein ganzes recht unwegsames Stück weiter in die Berge, parken den Wagen in einer kleinen Ansiedlung am Fluss und wandern einen steilen Weg weiter den Berg hoch durch den Wald. Flora und Fauna sind spannend

     

    • und wenn es nicht so elendig heiß und anstrengend wäre
    • und wenn wir ungefähr wüssten, wo wir überhaupt sind und hinwollen
    • und wenn es nicht um 18.ooh so schlagartig dunkel werden würde,

    dann…ja, dann 

    .

    wären wir wahrscheinlich noch weitergewandert.

     

    Wir sind aber irgendwann umgedreht, wieder nach unten spaziert und auch wieder heil beim Auto angekommen.

    Erschöpft, aber sehr zufrieden sind wir abends wie immer zusammengesessen und haben sehr viel Spaß gehabt.

    Früher habe ich an solchen Abenden oft vorgelesen und alemannische Gedichte von August Ganter zum Besten gegeben. (Als „native Speaker“ kam ich damit immer gut an, obwohl keiner irgendetwas verstanden hat.). Zu diesem gegebenen Anlass habe ich hochwertige zeitgenössische Literatur zum Vorlesen mitgebracht! (“ Du hast mir das Kind gemacht, nicht ich..“ von Erkan Dörtoluk.  Ausgesprochen kurzweilig und empfehlenswert für alle Liebhaber gehobener Literatur!)

    Und, bei Bier und Bananenchips unter Ulrikes Palmen in Villavicencio, lachen (und weinen) wir über die Welt, wie sie geworden ist

    (wenn auch Bettina nicht immer alles versteht, was ich so vorlese, aber diese Angelsachsen haben eben ihre Probleme was Sprache anbelangt, was will man machen?).