Die Heimfahrt

Nach dem eindrücklichen Besuch in Benidorm wollten wir eigentlich durchfahren und uns noch ein bisschen Dénia anschauen.

Haben wir aber nicht gemacht.

Als die Ausfahrt Calpe auftauchte, hat der Supermarkt gesiegt und wir sind in den Ort gefahren, um den hier ansässigen deutschen Supermarkt ausfindig zu machen, den ich schon mal bzgl. der Übefsetzungssoftware kontaktiert hatte. Es hat ein Weilchen gebraucht, aber dann haben wir den kleinen Laden gefunden und sind (ikognito!) reingegangenl Ein winziger deutscher Tante-Emma-Laden, den Silla in Nullkommanix mit Röntgenblick überschaut, die Produktpalette erkannt und dessen sämtliche Srategien erfaßt hatte.

Innerhalb der nächsten Stunde war sie dann gedanklich damit beschäftigt, gewinnträchtige Filialen deutscher Supermärkte an der Costa Blanca zu gründen.

Der Enthusiasmus stoppte erst, als wir in Dénia im Hafen aus dem Auto stiegen und vor Abfahrt noch was essen wollten. Eine Hitzewand von fast 40° bot sich uns beim Aussteigen und die Hunde kamen wirklich an ihre Grenze. Wir haben dann trotzdem schön gegessen im Hafen von Denia und sind rechtzeitig bei der Fähre angekommen.

 

 

Dort haben wir die Hunde in ihren Boxen abgeliefert und sind gleich im Heck auf Deck gegangen, um uns gute Plätze zu ergattern.

 

 

Kurze Zeit nach Ablegen sahen wir die ersten Hunde an Deck. Nachdem keiner was sagte, haben wir unsere Hunde beim Stopp in Ibiza ebenfalls hoch geholt und ohne dass jemand Anstoß genommen hätte, sind wir den Rest der Fahrt entspannt zusammen an Deck geblieben.

 

Schön wars!

Elche

 

 

Silla geht früh morgens kurz mit den Hunden raus und fährt dann zur rosa Lagune, ihrem Wellnessgott Tribut zu zollen. Ich schlafe aus! Nach ihrer Rückkehr gehe ich runter ans Meer, um ausgiebig zu schwimmen ( und meinen Sensor zu schrotten!), während sie sich ausruht.

Am frühen Nachmittag fahren wir los, die Gegend zu erkunden. Wir fahren ins Landesinnere und beschließen nach kurzer Zeit Elche zu besuchen.

 

Elche (valencianisch Elx) ist eine sehr alte Stadt mit viel Geschichte.

 

Was uns heute interssiert sind die

Palmengärten.

 

Es wird angenommen, dass an dieser Stelle bereits im 5. Jh. v.Chr. Palmen gepflanzt worden sind. Der Hain überdauerte die Römer und die Mauren. Das Bewässerungssystem befindet sich noch immer in Gebrauch!

 

 

Die jetzige Form des Palmerals entstand unter den Mauren im 10. Jahrhundert. Obwohl die Gegend nur einen Regenfall von 300 mm aufweist, bilden die Palmen, die entlang der Bewässerungskanäle aus dem salzigen Fluss gepflanzt worden sind, ein Flickwerk von Anbauflächen, die jeweils durch die Palmen abgegrenzt und beschattet werden, wodurch ein eigenes Mikroklima entsteht.

 

 

Im Jahr 2000 wurde der Palmeral von Elche in die Unesco- Liste des

Weltkulturerbes

aufgenommen.

 

 

In der Tat ist diese botanische Anlage auch wirklich beeindruckend!

 

 

Ich kann nur jedem empfehlen, der durch diese Gegend reist, einen Stop einzulegen und ein. bisschen lustzuwandeln!

Gerade bei den grenzwertigen Temperaturen derzeit, geniessen wir den Nachmittag in diesem Garten ausgesprochen.

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Den Abend verbringen wir in Torrevieja, essen wieder gut, shoppen noch ein bisschen und trinken einen Absacker an erster Meereslinie .

Eigentlich sind wir sehr spät zuhause und auch erschlagen, aber dann trinken wir doch noch eine Flasche Wein auf unserer Terrasse, verarbeiten die Eindrücke und beschließen, morgen auf dem Heimweg noch Benidorm zu besuchen.

 

Benidorm

Benidorm. Eine Kindheitserinnerung. So, wie Gardasee und Rimini…Nicht, dass ich je dagewesen wäre, aber in diesem Zusammenhang klingt es sehr bekannt.

 

Die Skyline war schon auf dem Hinweg imposant. Auf dem Rückweg schauen wir uns den Ort an.

 

 

Anfang der 1950er-Jahre war Stadt Benidorm noch ein kleines Fischerdorf. Ab den 1960er Jahren kamen dann die Touristen und machten den Namen Benidorm in Europa bekannt. Heute  ist Benidorm als das  

„Manhattan des Mittelmeers“

bekannt.

 

 

Die Stadt war ihrer Zeit voraus, als 1956  – als einem der ersten Orte in Spanien  – ein umfassender Bebauungsplan vorgelegt wurde Die Umsetzung dieses Vorhabens sollte sich später – auch in ökologischer Hinsicht – als visionär erweisen. Es wurden nicht ganze Landstriche flächendeckend zubetoniert, sondern es wurde in die Höhe gebaut.(Vor einigen Jahren wurde in Benidorm das höchste Hotel Europas in Betrieb genommen!)

 

 

Dieses Konzept macht bis heute die Besonderheit von Benidorm aus: Aus der Ferne erinnert die Skyline mit ihren Hotelburgen und Appartementtürmen inmitten einer kargen Landschaft an Las Vegas. Wenn man die Stadt verlässt, befindet man sich im Nu in Pinienwäldern und schroffen Felslandschaften.

 

 

Nun, für uns erscheint es purer Horror, an einem derartigen Ort Urlaub zu machen. Vor Allem auch die Gegensätze zwischen dem vereinzelten Luxus der Bettenburgen und der verkommenen Altstadt, die offensichtlich die Myriaden der lokal Bediensteten, wie auch die Budget – Touristen beherbergt. Wir fahren am – durchaus beeindruckenden – Strand entlang, dann durch die Stadt und dann sind wir froh, dass wir weiterfahren dürfen!

 

Der Ausklang

Am Abend  fahren wir in die Altstadt.

Es herrscht unglaublich viel Betrieb in der Fussgängerzone.

Unzählige Restaurants, ein Strassenmarkt, viele Bars und Stände am Paseo Marítimo.

Wir suchen uns ein nettes (und gutes) kleines

Thai-Restaurant

aus und essen erstmal ausgiebig.

Danach gehts zum Shopping über den Street-Market (wir werden sofort fündig) und eine ganze Weile später ergattern wir einen Platz in einer Bar in erster Linie, wo wir den restlichen Abend bei ein paar Gläsern sitzenbleiben, dem bunten Treiben zusehen und über Leute lästernd vor uns hin gackern.

Dier rosa Lagune

Was uns auch gelingt.

Irgendwo in einer Siedlung gibt es einen niedergertetenen Zaun, unweit des Ufers des anderen Salzsees. Wir parken und machen uns auf den Weg. Und wir sind nicht die Einzigen!

Nach einem kurzen Marsch durch eine Dünenlandschaft erschließt sich uns der Ausblick aufs Ufer.

Tatsächlich ist dieser See rosarot! je nach Blickwinkel und Lichteinfall mal mehr, mal weniger.

Auch andere Leute baden, einige wandeln in schwarze Schlammkrusten verkleidet am Ufer entlang.

Die Hunde sind als Erste im (körperwarmen) Wasser – ich nehme an, in Erwartung eines kühlendern Bades und eines erquickenden Schluckes! – und sind erstmal sichtlich irritiert.

Silla ist auch nicht mehr zu bremsen und stürzt sich nackig in die rosaroten Fluten!

Ich versuche es natürlich auch, aber für mich ist das zu warm, zu suspekt, zu salzig und vor allem zu öffentlich!

Als ein ganzer Bus fotografierender Japaner aus den Dünen auftaucht und neben uns posiert, schnappe ich die Hunde und mache mich vom Acker.

Wir bleiben beim Auto, während Silla noch eine ganze Weile in ihrem Salzglück floatet!

Sie ist dann tatsächlich auch begeistert, als sie zurückkommt und beschließt, am nächsten Morgen ein weiteres Bad zu nehmen, (während ich eher froh bin, alles hinter mich gebracht zu haben).

Ich frage mich, warum diese Lagune nicht im thalassischen Stil vermarktet wird, wenn das Wasser solche Heilwirkung aufweist und fange an zu recherchieren.

Tatsächlich ist es so, dass die rosa Färbung durch eine seltene Mikro-Algenart verursacht wird und die Gemeinde Torrevieja in der Tat seit Jahren versucht, die Seen als Heilbäder (im Luxusbereich, versteht sich) zu vermarkten, bisher aber daran gescheitert ist, dass weder eine Heilwirkung nachgewiesen, noch der Naturschutz aufgehoben werden konnte.

Wenn der Quelle Glauben zu schenken ist, wurde gerade ein Gutachten in Auftrag gegeben, was den Nutzen für den Menschen beweisen und den Schutz für die Natur zunichte machen soll …

Des einen Leid, des anderen Freud. Man mag darüber denken was man will, aber es ist anzunehmen, dass Geld wieder die Macht übernimmt. (Seufz!)

Nach dem Badespaß haben wir einen

Salzstreuner!

Den (oder besser die) zu versorgen, fahren wir nach Hause. Nachdem wir (alle) gründlich geduscht haben, machen wir uns fein und auf den Weg zum Abendessen.