Zurück nach Hause

An der „Kaninchen-Insel“ vorbei

geht es abends wieder zurück ins zehn Kilometer entfernte Colònia de Sant Jordi.

 

Wie bestellt kreuzen

Thunfische

den Weg und springen aus dem Wasser.

Ein schöner Abschluss!

Die blaue Grotte

Auf der Rückfahrt machen wir den obligatorischen Halt in der berühmten

Cova Blava ,

der blauen Grotte. Und das ist immer wieder ein Erlebnis!

Die Lichtreflexionen in der Höhle bewirken eine tiefblaue Färbung des Wassers, die sehr beeindruckend ist (auch wenn ein bisschen nachgeholfen wird, wie Michael unter Wasser feststellen konnte).

Beim Schnorcheln und Schwimmen wirkt die Farbe noch unwirklicher, man weiß gar nicht, was spannender ist – das Farbspiel oder die Fische.

Die Geschichte

Erst kamen die Phönizier, dann die Kathager und danach kamen die Römer auf den Archipel. Plinius der Ältere schrieb: „Von der grösseren [Baleareninsel] liegt Capraria [Cabrera], in deren Nähe die Schiffe häufig scheitern, 12,000 Schritte über dem Meere hin entfernt; der Stadt Palma gegenüber liegen die Maenarien [Malgrates], Tiquadra [Dragonera] und die kleine Insel des Hannibal [Toro].“

 Außerdem wird die kleine, heute unbewohnte Insel Conejera (Kanincheninsel), als Geburtsort des karthagischen Feldherrn Hannibal erwähnt.

Ab dem 5. Jahrhundert gab es auf Cabrera ein Kloster, das 603 von Papst Gregor erwähnt wird.

Auch zum Byzantinischen Reich gehörte Cabrera einige Zeit. Als die Burg zum Schutz vor Piratenüberfällen errichtet wurde, war der Archipel unter der Herrschaft der Krone von Aragonien.

Anfang des 19. Jahrhunderts, während des spanischen Unabhängigkeitskrieges wurde Cabrera als Internierungslager  für französische Gefangene benutzt, die während der Schlacht von Bailén in spanische Hände gefallen waren. Ohne ausreichend Wasser, Nahrungsmittel und medizinische Versorgung, starben Tausende von ihnen auf der Insel. Ein Denkmal erinnert heute an diese tragische und fast vergessene Episode der Inselgeschichte.

Der folgende Link gibt einen eindrucksvollen Einblick in diese Zeit:

http://www.kriegsreisende.de/absolutismus/cabrera.htm

Im 19. Jahrhundert wurden auch die Leuchttürme der Insel errichtet und ein neuerlicher Besiedlungsversuch fand statt. Ein zu jener Zeit durch die Familie Feliu erbauter Weinkeller dient heute als Raum für das ethnografische Museum, das leider geschlossen war bei unserem Besuch.

Während des 1. Weltkrieges wurden aufgrund der strategischen Lage des Archipels die Besitzungen auf Cabrera enteignet und eine Garnison errichtet, die noch heute besteht .

Das Wasser

Wir avisieren den mittleren Strand und machen uns auf den Weg. Beeindruckend auf den Wanderungen ist neben den Ausblicken auf die Steilküste vor allem die riesige Zahl von

Eidechsen,

die immer wieder den Weg kreuzen. Viele Arten dieser Reptilien findet man nur hier.

Im Park leben außerdem nordafrikanische Ginsterkatzen, Wildkaninchen und drei einheimische Fledermausarten.

Es ist heiß und die kleine Wanderung für Michael beschwerlich, aber das Wasser entschädigt uns vollkommen.

Da es keine nennenswerten Wasserläufe auf der Insel gibt und damit auch keine ins Meer gespülten Sedimente, ist das Meerwasser extrem klar.

Unter Wasser geht es artenreich zu. 90 Prozent des Archipels, der 1991 zum Nationalpark erklärt wurde, sind Wasser. Zackenbarsche, Muränen, Steckmuscheln,und sogar im Mittelmeer bedrohte Tiere wie Seeschildkröten und Wale sind hier zu finden. In den unzähligen Unterwasserhöhlen haben sich viele seltene Fische und Korallen angesiedelt. Wassersport und Sportfischerei sind im Nationalpark verboten, die Zahl der Segelboote ist stark beschränkt. Nur wenige Fischer dürfen mit ihren traditionellen Booten fischen.

Somit hat sich im Meer um Cabrera eine Unterwasserwelt erhalten, wie sie vor den anderen Mittelmeerinseln schon lange nicht mehr anzutreffen ist.

Wir verlassen das wunderbare kühle Nass nur für ein kleines Picknick. Ich schwimme meine Runden, Michael vergnügt sich mit seiner kleinen Unterwasserkamera. Im Nu sind ein paar Stunden vergangen

Der Hafen

Wir nähern uns langsam dem großen windgeschützten Naturhafen. Der erste Blick fällt auf das

Castell de Cabrera,

das sich 72 Meter über dem Meeresspiegel und dem Hafen erhebt. Die Burg wurde im 14. Jahrhundert errichtet und geschichtlich erstmals erwähnt, als die Turmwächter, die dort lebten, vom Vizekönig Mallorcas ihren Lohn forderten. 1510 wurde der Turm zerstört und nach einer langen Geschichte wurde die Burg schließlich 1716 dem König von Spanien zugesprochen, der sie militarisiert hat.

Wir gehen an Land und nach einer kurzen Anweisung der Guides verteilt sich die Gruppe.