Rheinsberg
Ich schlafe sehr gut in diesem Campervan! Yoko an meiner Seite ist auch zufrieden.
Wir sitzen beim Kaffeetrinken
im Sonnenschein
und unsere Planung wird dadurch etwas entspannter.
Wir packen zusammen, kaufen im Hofladen noch ein und fahren los.
Im Flecken Zechow finden wir ein sehr nettes Plätzchen zum Frühstücken. Die ehemalige DDR lässt sich hier nicht verleugnen.
Mit leicht nostalgischen Anwandlungen – ich fühle mich an meine Berliner Jahre erinnert…- fahren wir weiter nach Rheinsberg, ein Ort, der durch die literarische Verarbeitung von Tucholsky und Fontane einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat.
Wir sehen uns den Ort an und gehen im Park von Schloss Rheinsberg spazieren.
Ich bin begeistert, da ich kürzlich die Memoiren der Wilhelmine von Bayreuth gelesen habe und sie dort auch das Leben ihres Bruders Friedrich, des späteren preußischen Soldatenkönigs, während seiner Verbannung durch den Vater auf Schloss Rheinsberg beschrieb.
Das spätere Residenzschloss Friedrichs des Großen gilt als Musterbau des friderizianischen Rokokos und diente als Vorlage für Potsdam–Sanssouci.
Wasserbüffel im Wendland
Birgit ist Mitglied bei einem Verein namens „Landvergnügen“. Der Beitrag berechtigt Campingreisende, einen Gratis-Stellplatz bei den mitmachenden Bauernhöfen zu benutzen. Wir fragen bei Familie Mertens an, erhalten eine Zusage und landen auf einem Bio-Hof in einem
Rundlingsdorf
im Wendland.
Die Rundlinge wurden von den namensgebenden polabischern Wenden – einem westslawischen Stamm im 11. Und 12.Jh. – gegründet und sind eine dörfliche Siedlungsform, in der die Höfe (niederdeutsche Hallenhäuser) keil- oder sektorenförmig um einen runden oder ovalen Platz gruppiert sind, der nur über einen Zugang verfügt. Der Grund für diese spezifische Dorfform ist nach wie vor Gegenstand der Forschung.
Die Bäuerin führt uns herum und zeigt uns alles. Neben einer Fleischrinderhaltung und ein paar Strohschweinen, gibt es eine kleine Wasserbüffelherde. Wir erkundigen uns natürlich genau über Haltung und Schlachtung und beschließen, uns am nächsten Tag mit ein bisschen Wasserbüffelfleisch aus dem hofeigenen Laden einzudecken.
Nach einem Spaziergang durch den Rundling und die umliegende Gegend, lassen wir den Abend – unter den neugierigen Blicken der Wasserbüffel – bei Wein und Käse langsam ausklingen.
Celle
Wir stehen früh auf und packen das Auto. Das kleine Wohnmobil ist kompakt und richtig praktisch.
Yoko – als erfahrene Globetrotter – steigt schon mal ein! (Einfach um sicherzugehen, dass sie nicht etwa vergessen wird)
Rein wettertechnisch wird
unsere grobe Richtung
die Lüneburger Heide sein .
Die errsten Stunden quälen wir uns durch den zähfließenden Verkehr des Ruhrgebietes.
Danach wirds besser. Wir stoppen in Celle.
Ein sehr schönes Städtchen mit mittelalterlicher renovierter Altstadt.
Wir essen gut zu Mittag, besichtigen die Stadt und besuchen in aller Ruhe einen Kunsthandwerksmarkt.
Flug und Ankunft im Regen
Yoko hats echt drauf!
An ihrem Heimatflughafen hat sie mal wieder allen – vor allem dem Bodenpersonal – gezeigt wie das so geht, das mit dem Verreisen (echt lustig!)
Wir fliegen über einer geschlossenen Wolkendecke bis nach Deutschland.
Am Flughafen in Köln frühstücke ich erstmal gemütlich und warte, bis Birgit die Praxis schließt und uns abholen kommt. Auf dem Heimweg machen wir noch ein paar Besorgungen, besuchen Birgits Mutter und legen einen Stop in der Praxis ein, da Yoko einen akuten Allergieschub erlebt.
Birgit hat ein kleines Spargelessen vorbereitet und wir schaffen es gerade noch draußen zu essen, bevor das Wetter endgültig umschlägt. Wind und Regen treiben uns aufs Sofa, wo wir den restlichen Abend mit Wein und der Vorstellung verbringen, dass es uns definitiv gelingen muss, ab morgen dem Regen davon zu fahren und einen trockenen Campingurlaub zu verbringen!